vendredi 31 octobre 2014

Der Vorläufer des Pam-Krabbé-Gags

Die Pam-Krabbé-Rochade war vielleicht die spektakulärste auf eine Lücke im Regelwerk basierende Humoreske in der Schachgeschichte gewesen. Denn die von Max Pam "entdeckte" und von Tim Krabbé daraufhin literarisch verarbeitete Rochade wäre, zumindest dem Wortlaut der FIDE-Regeln, nach ein regulärer Zug gewesen.



Schon viel früher, nämlich 1924, wurde eine ähnliche Idee aber bereits in der Literatur humoristisch verarbeitet, und zwar in dem Schwank O diese Schachspieler von Dr. Ernst Arthur Lutze. In betreffenden Schwank zwischen zwei Spielern kam nun folgende Stellung aufs Brett:



Weiß hat die Partie also verloren - sollte man meinen. Doch es kam anders, aus dem betreffenden Schwank, von Jörg Seidel kommentiert:








Zitat:




Ernst, dieser Filou, findet einen raffinierten Trick, sich aus der Schlinge zu ziehen und beruft sich dabei auf das offizielle Regelwerk. Sollte der Sinn des Ganzen also nicht nur im Spaß, sondern auch eine Kritik beinhalten, Kritik am Regelwerk des Deutschen Schachbundes bzw. dessen Lücken? Und die Idee ist gar nicht mal so unoriginell! Wenn "Artikel 9 der Spielregeln des Deutschen Schachbundes" lautet: "Man kann den das gegenüberliegende Randfeld erreichenden Bauer in jede beliebige Figur verwandeln", warum soll es dann nicht möglich sein, einen neuen König zum Leben zu erwecken? Das klingt doch logisch, oder?



Jörg Seidel, Metachess, Zur Philosophie, Psychologie und Literatur des Schachs, Charlatan-Verlag Rostock 2009, S. 411f.



Statt Schwarz gewinnt durch Matt hieß es nun Matt in 2 für Weiß, doch wurde die Partie nie zuende gespielt, denn sie mündete in eine lange "Rauferei", die dadurch beendet wurde, daß die "alte Amme" der Familie das Schachbrett in hohen Bogen durchs Zimmer und der Adelgunde an den Kopf. Wer die "alte Amme" und Adelgunde sind, ist hier für die betreffende Pointe unwichtig.





Der Vorläufer des Pam-Krabbé-Gags

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