Die Bibel blieb im Mittelalter dem Klerus vorbehalten, Übersetzungen galten als Teufelszeug. Dennoch übertrugen schon vor Luther etliche Christen das Buch der Bücher in die Volkssprache. Von Marina Münkler
Die Vorstellung vom religiös geprägten Mittelalter geht häufig mit der Annahme einher, es habe sich um ein Zeitalter der Bibel gehandelt. Aber bis ins 15. Jahrhundert kannten die wenigsten das Buch der Bücher aus eigener Lektüre. Das lag nicht nur daran, dass ein großer Teil der Gesellschaft nicht schriftkundig oder zumindest des Lateinischen nicht mächtig und deshalb auf Bilderbibeln, die sogenannten biblia pauperum (Bibeln der Armen), angewiesen war. Bis ins Spätmittelalter hinein gab es auch immer wieder Verbote für Laien, die Heilige Schrift zu lesen. Die Kirche wollte ihr Deutungsmonopol nicht aus der Hand geben.
Lesen verboten
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