Der Benediktinermönch Feijóo war der größte Aufklärer seines Landes. Die kühnen Thesen des frühen Bestsellerautors sind 250 Jahre nach seinem Tod unvermindert aktuell. Von Friederike Hassauer
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Der Revolutionär aus dem Kloster: Benito Jerónimo Feijóo, Stich von Juan Bernabé Palomino
Leichtfüßig muss die Gänsefeder über das Hadernpapier gehuscht sein: Kiel um Kiel wird so verschlissen, der Vorrat liegt schon geschnitten auf dem Tablett. Tintenfässer sind nachzufüllen, Löschsand ist zu streuen. Die cuculla, die Kapuze mit dem Schulterkragen, ist zurückgeschlagen. Die schweren, fast knielang herabhängenden Tütenärmel des schwarzen Habits müssen immer wieder über die Handgelenke zurückgeschoben werden, weil sie beim Führen der Feder nach vorn rutschen: Der Mann auf dem Kupferstich schreibt druckreif mit der Hand. Nach links geht sein Blick auf einen geöffneten Band, schräg gestellt mit der Lesestütze. Zwischendurch die übliche Reinigung der Hände über der hingereichten Wasserschale, stets sind Tintenflecken, Sandkörner, Gefieder und der Staub der Folianten abzuwaschen. Dann fassen die weißen Finger der Rechten erneut die Feder, die Linke blättert die aufgeschlagene Manuskriptseite zurück. So geht es Tag um Tag, Jahr um Jahr.
Aber wie schafft der Mann dieses Pensum nur?
Spaniens erster Feminist
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