Es ist die erste Klimakatastrophe der Neuzeit und eine frühe Erfahrung globaler Zusammenhänge: Nachdem im Frühjahr 1815 der indonesische Vulkan Tambora ausgebrochen war, vereiste Nordamerika, und in Europa blieb der Sommer aus. Von Ronald D. Gerste
Als er am Abend des 5. April 1815, kurz vor Sonnenuntergang, das ferne Grollen vernimmt, ist der erste Gedanke von Thomas Stamford Raffles: eine Kanonade! Man kann es dem Gouverneur von Java nachsehen. Kaum vier Jahre zuvor hat Raffles reichlich Geschützdonner zu hören bekommen. Damals eroberten die Royal Navy und englische Truppen die tropische Inselwelt und machten Niederländisch-Java zu Britisch-Java, heute ein Teil des Staates Indonesien.
Doch das Donnern, das Raffles in seiner Residenz aufschreckt, hat nichts mit dem Krieg zu tun, und es kommt auch nicht aus Geschützrohren. Sondern es dringt aus fast 800 Kilometer Entfernung an sein Ohr: Auf der zu Britisch-Java gehörenden Insel Sumbawa hat an diesem Abend der Ausbruch des Mount Tambora begonnen.
Alle redeten vom Wetter
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