lundi 22 décembre 2014

Geliebte Feinde - Deutsche und Franzosen (2/10) Getrennte Wege



Warum essen die Franzosen lieber Baguette und die Deutschen Schwarzbrot? Wer hat die Höflichkeit erfunden? Und wie wurde ausgerechnet ein Bauernmädchen zur ersten französischen Volksheldin?




Kaum ist das Reich Karls des Großen zerfallen, gehen die Vorfahren von Deutschen und Franzosen eigene Wege – und streiten sich um den Nachlass des Frankenkaisers. Zu Beginn sieht es so aus, als hätten sich die „deutschen“ Herrscher im ostfränkischen Reich einen Vorteil verschafft: Sie erben den Kaisertitel und regieren bald ein riesiges Reich, das von der Nordsee bis nach Italien reicht. Dagegen beschränkt sich der Einfluss der französischen Könige zunächst auf die bescheidene Krondomäne rund um die Île-de-France.



Bis zum Ende des Mittelalters werden sich die Machtverhältnisse zugunsten Frankreichs verschieben: Denn während die Kaiser auf deutscher Seite gewählt werden und ihre Macht mit vielen geistlichen und weltlichen Fürsten teilen müssen, wird die Königswürde auf französischer Seite einfach vererbt – der deutsche Föderalismus und der französische Zentralismus haben hier ihre Wurzeln.



Mit dem Papst haben Herrscher beider Seiten ihre Probleme. Aber während Kaiser Heinrich IV. dem Pontifex mit seinem „Gang nach Canossa“ klein beigibt, geht später der französische König Philipp der Schöne aus der Auseinandersetzung gestärkt hervor.



Trotz aller Streitereien um Titel und Macht: Im Mittelalter verbindet Deutsche und Franzosen mehr als sie trennt. Hüben wie drüben leidet das einfache Volk unter der strengen Feudalordnung, Kriege und Pest machen nicht vor den Grenzen halt. Und sie kämpfen sogar miteinander: Ob auf den Kreuzzügen ins Heilige Land oder gegen die Engländer, wie in der Schlacht von Crécy. Überhaupt: Wenn es einen Erbfeind gab, dann waren es die Engländer – und nicht die Deutschen und Franzosen!





Geliebte Feinde - Deutsche und Franzosen (2/10) Getrennte Wege

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